Donnerstag, 21.04.2016
Union Island – Carriacou
Paradise Beach und Tyrrel Bay
Der Ködel in der Hose – Glück im Unglück - Gaszug gerissen !!!
Im Nachhinein ist alles halb so schlimm. Es sind ja nur die Gedanken die einen beschäftigen, was hätte passieren können wenn ….....
Wir müssen Wasser tanken. Unser Worldi mit 550 l ist kurz vor Ende.
(Der Wassermacher geht nicht. Darüber rede ich jetzt nicht – er hat verspielt und wird in Trinidad entweder repariert oder entsorgt … )
Wir nehmen also im Ankerfeld der schönen, mittlerweile recht gefüllten Bucht unseren Anker auf und schlängeln uns durch die Yachten gen Steganlage mit Wasserschlauch. Das Wasser kommt aus einer nahe gelegenen Salzwasserumwandlungsanlage. Grundwasser und Regenwasser gibt es nicht – wie schon erwähnt.
Das Wasser hat eine tolle Qualität – und nach einer Dreiviertel Stunde ist der Tank wieder voll. Der Wind knallt recht stark auf den Hafensteg. Zum Glück haben wir mit Thomas am Steg 2 weitere wertvolle hilfreiche Hände. Rechts vorne ist ein Riff – nach hinten wenig Platz. Wir drehen uns aus der Lücke, schlängeln uns wieder durch das Ankerfeld und erreichen safe unseren Ankerplatz.
Der Ankernfällt. Wir liegen wieder an gewohnter Stelle. Ich lege noch einmal zur Ankerkontrolle den Rückwärtsgang ein. Nix. Nur Standgas – kein Quäntchen mehr.
Herwig ist noch im Bugkorb.
„Du Herwig du – komm doch bitte mal nach hinten“
„Warum?“
„Komm bitte mal“
„Was ist dennnnnnn“
„Kommmmmm mal“
Grrrr
Ich erkläre als Steuermann dem Kapitän das Malleur. Er checkt. Sch.... Gaszug nimmt nix.
Erste und einzige und richtige Diagnose – Gaszug gerissen – Materialermüdung – kein Fehler vom Steuermann. Puh!!!!
Kurz und gut – wir haben hier sofort Ersatz bekommen und der ach so allseitig geschickte Kapitän hat nach 1 ½ Stunden einen neuen Gaszug installiert. Das Schiff war dann nach 2 ½ Stunden dann auch wieder aufgeräumt und geputzt. So Werkzeug was man gerade braucht liegt ja immer in der äußersten Kiste unterm Bett in der hinterern Luke.
Wenn.....
…. uns der Gaszug gerissen wäre wenn
wir gerade ausparken und wären aufs Riff getrieben
wir an den Yachten vorbei schmettern und sie dann touchieren
wir halt noch nicht wieder safe den Anker eingebuddelt haben
....Vorsegel schnell hoch, Anker irgendwo schmeissen - alles machbar aber Stress pur.
na denn – Ende gut ; alles gut. Auch der Tag war gelaufen und hat uns nur „zuhause“ beschäftigt.
Somit stimmten wir freudig zu, als Susanne und Thomas wieder zu einem kleinen (4-Stündigen) Spaziergang entlang der gesamten Küste durch drei Buchten in die Hauptstadt Hillsborough überredeten. Angesag war es kürzer. Aber je länger wir gingen desto schöner und interessanter schlängelten wir uns durch Sand und Mangroven. Seht selber:
Wir gingen los am Pavillon unseres schönen Strandes - siehe Bild oben - über heisse Asphaltstrasse quer hinüber zum Paradise Beach
dann durch den Fussweg
und immer wieder erstaunlich wie diese von Salzwasser lebenden Mangroven sich neue Wurzeln schaffen.
In die große Hillborough Bucht
in der nicht jedes Schiff dem Winden stand halten konnte
......und nun zurück wieder in der Tyrrel Bay, wo selbst die Kuh mit Herwig spazieren geht - ja alles klar - so ist das hier !!!
„2016 Carriacou Maroon & String Band Music Festival“
Wir bleiben am Wochenende zum einen auf Carriacou, weil wir hier eine ganze Menge bekannter Gesichter treffen die uns während unserer Reise lieb geworden sind.
Zum anderen, weil hier drei Tage Festival ist.
Es heisst aber wohl eher ein „Erntedankfest“ wie wir herausfinden.
Folgende Ritualien laufen ab:
Es wird am Vormittag geschlachtet – Huhn und Schwein – und dann mit den lokal Gemüse gekocht. Am Nachmittag für alle frei Essen der heimischen Küche: sharing of the Maroon food
Am Abend dann „Performence“ und Eröffnungs Zeremonie auf der Burgruine über der Stadt, mit lokalen Darbietungen der Prime- und Secondary Schools von Hillsborough – eher wie ein Schulfest, wo der Schulleiter, der Bürgermeister und diverse Verantwortliche erst einmal ermüdende Reden halten.
Es war schon sehr eindrucksvoll zu sehen, jedoch war unsere Erwartungshaltung vorab in eine falsche Richtung gesteuert.
Wir geniessen dann den Trubel in der Stadt am nächsten morgen und - neben unseren notwendigen Einkäufen von frischem Obst und Gemüse - lauschen wir der „live string band music“ am Strand. Den Abschluss macht am Sonntag in der Paradise Beach mit diversen Darbietungen von „local artist“. Leider ist der Himmel grau verhangen, es hat in der Nacht fast durchgehend geregnet !!!! Ja, Regen. Für die Natur hier sicherlich ein Segen.
1. Mai 2016
Resumé
Ein Jahr Leben auf der Segelyacht
Vier Monate Karibik
….und keinen Tag bereut