Samstag, 26. Januar 2019  -  Montag, 28. Januar 2019

Bahamas/MatthewTown, Inagua   -   Jamaika, Port Antonio  255 sm

4 Tage harrten wir aus vor dem langen Strand bei Matthew Town. Der Wind pustete ordentlich, ab aus der abgedeckten Seite. Somit lagen wir safe ohne Schwell und freuten uns dann endlich auf ein Wetterfenster zum Wochenende.

Endlich hieß es Adé Bahamas. Natürlich hatten wir auch dieses mal die Bahamas super genossen – aber nun freuten wir uns auf viele neue Eindrücke.

 

Die Überfahrt war mit allem gesegnet. Die Windvorhersage schwachwindig. Somit legten wir schon Nachts um 3 Uhr ab – Berechnung sollte Montag morgen am Ziel sein. Hat ja auch geklappt.

Aber vorerst – Flaute mit Segel und Motorunterstützung

Dabei wurde dann für die Mittagsmahlzeit gesorgt. Ein Mahi Mahi gesellte sich in unser Kielwasser und hat den Angelhaken nicht übersehen. Drei Mahlezeiten  konnten wir von diesem leckeren Fischfilet genießen.

Die Windstärke, die Winddrehung und die Wellenhöhe entsprachen der Vorhersage. Unsere Route war gut errechnet, außer daß wir wieder einmal schneller segelten als wir vorausgerechnet haben. 

Sie führte uns vorbei im Horizont an den Bergen von Cuba, dann sahen wir chemenhaft Haiti backbord liegen.   Wir verkleinerten in der letzten Nacht unsere Segel auf ein Minimum und erreichten dann mit erstem Tageslicht die Aussicht auf ein neues Abenteuer. 

Whow – Die Berge der “Blue Mountains” (2.220m) als Skyline, hohe Palmen und sattes Grün.  – großartig fing dieser erste Eindruck an 

Wir checkten ein in die “Errol Flynn Marina”. Anlegen am Steg und dann wieder hinein in eine Box. Das habe ich am Steuer seit gefühlten 2 Jahren nicht mehr gemacht und dementsprechend sch..... war mein Anlegemanöver. Skybbi war berechtigterweise sehr sauer. Na, es kann nicht immer Frieden sein. Aber ansonsten war es mal wieder schön drei Tage in einer Marina zu leben mit den kleinen Vorzügen und Annehmlichkeiten. 

Noch am gleichen Vormittag wurden wir – von der Marina organisiert – von vielen netten offiziellen Behörden aufgesucht. Da kamen die Herren vom Zoll, Immigration, Gesundheitsbehörde, Hygienebehörde und letztendlich Police.

Damit war der Vormittag schon einmal gesichert und wir konnten am Nachmittag zu den üblichen Reinlichkeitsarbeiten übergehen. Die bordeigene Entsalzungsanlage für Worldi dank Süßwasser der Marina, Wäsche und Körper wurden genüsslich auf den neusten saubersten Stand bebracht. 

Dann wurde sich um Kommunikation (Digicel), Lokalwährung (Cambio Wechselstube ist der günstigste von US$ zu J$) und Lebensmittel gekümmert. Dabei schlenderten wir mit großen Augen und aufgeblähter Nase durch die kleinen Gassen, entlang des Mittelpunktes dieser Stadt. 

Ich bin ja in den letzten Jahren ein wenig ein Schisser geworden. Musste mich also erst einmal wieder eingewöhnen – aus der amerikanischen Sichergheit – an die karibische Lebensweise. Und sie ist gut. Sie ist positiv. Sie ist freundlich. Sie ist aufgeschlossen und hilfsbereit. Sie ist geprägt von so vielen verschiedenen Einflüssen.

Wir entschieden uns bei diesem ersten Stadtbummel,  für den nächsten Tag ein Auto zu reservieren,  um unabhängig ein wenig durch das Land zu butschern.

Wir durchstöberten unseren Jamaika-Führer und entschieden uns, in diesem nordöstlichen  Gebiet – genannt Portland – für die Tour entlang der Küste gen osten und hinein in die Berge zu den “Reach Falls”. 

Das schöne an Portland ist das natürliche, ursprüngliche, wenig touristische. 

Wir erfuhren die unterschiedlichsten Wohnweisen. Entlang der Straßen am Ufer furen wir durch kleine Orte.  Das typische scharf gewürzte “Jerk Food” (Chicken, Pork oder Fisch) wurde am Straßenrand  gebrutzelt auf Grills unter Wellblechdächern. Und dann wieder die schönen Villen auf den Strandgrundstücken oder Berghängen. 

Wir bogen ein in die Berge.

Das Ziel der Reach Falls erstaunte uns insofern, da keine Souvenierläder oder Tourirummel  zu sehen waren. Herrlich. Das besondere an dieser Tour war nicht ein sensationesser Wasserfall sondern die Wanderung durch die Urlandschaft mit Tümpeln, kleineren Fällen, moosbewachsenen Steinen im und neben dem Wasser. Und um uns herum ein gigantischer Regenwald. Es begleitete uns ein Führer der uns den Weg hinauf über diese Steine klettern lies. Genau mein Ding, grrr. Aber hinunter konnten wir schwimmen, wir wurden vomWasser durch mehrere Pools geleitet, hatten teilweise Felsbodenberührung, öfter auch nicht.

Das Wasser war angenehm warm, der Guide ging auf den Felsen herunter und trug unseren Rucksack. Das war total schön sich in dem Glasklaren Wasser treiben zu lassen. Ok, Fotos konnte ich somit kaum machen. 

In dieser kleinen Bucht hier ist aufgrund der schönen Resortanlage angrenzend an die Marina der Besuch einer hochgestellten Dame für uns eine Überraschung gewesen. Zumal noch die Hamburg Flagge auf dem Bugspriet glänzte. 

Die “Sea Cloud II” war hier für einen halben Tag 

Am nächsten Tag verholten wir uns von der Marina in die nächste Ankerbucht “East Harbour”. Auch von hier aus können wir weiter Port Antonio genießen. Hier ist es schön, wir können einiges noch unternehmen. Also bleiben wir hier noch ein paar Tage,  bevor es die Nordliche Küste gen Westen geht. 

Gestern haben wir das Nachtleben angetestet. Ich bin ja nicht so gerne Abends vom Schiff, aber es war super nett und entspannt. Die Stadt lebt – tagsüber und Abends. Die gesamten Familien nehmen daran teil. Obwohl uns auffiel, daß wir sehr viele junge und hübsche Menschen hier treffen. Sauber, modisch gut gekleidet. Nur wenige lassen sich gehen. 

 

“ OUT OF MANY  -  ONE PEOPLE “

Aus vielen ein Volk.  Das Motto von Jamaika.

 

Nach der Ausrottung der Ureinwohner (Tainos) leben heute überwiegend Nachfahren der aus Westafrika verschleppten Sklaven auf der Insel. 

Sie vermischten sich mit Einwanderern aus Europa, Ostindien, China und Asien.

Dazu kommen natürlich eine Vielfalt an Religionen hier zusammen. Wenn auch noch so ein kleines Dorf entsteht sind dort sogleich vielfache Gotteshäuser der verschiedensten Religionen. 

Unsere Bucht hier im East Harbour ist rundherum mit kleinen Hütten umgeben

in den sich kleine Restaurants befinden, Craft Shops und Wohnhäuser. Es wird am Straßenrand  gebrutzelt. Vom Morgen an erschallt Musik bis in die späten Abendstunden hinein. Eine herrliche Untermahlung für uns am Ankerplatz.

 

Jamaika ist seit 1962 unabhängig und Mitglied des Commonwealth. Man lebt vom Tourismus, den Erträgen des Bauxitabbau (Aluminiumerz) und Zuckerrohrverarbeitung. Leider beträgt heute die Arbeitslosigkeit bis zu 35%.

 

Was ich nicht wußte: “ Rastafari”?

Zurück zu den afrikanischen Wurzeln, auf seine Hautfarbe stolz sein und nicht mehr den Weißen dienen. Sie lebten zurückgezogen, ernähren sich vegetarisch und trinken kein Alkohol. Ganja ist für ihre Meditation unverzichtbar. 

Na ja, dann meditieren hier wohl eine ganze Menge; Ganja riecht man 24 Stunden lang und überall. Aber die Menschen sind fröhlich und freundlich.

Wir freuen uns auf die nächsten Tage hier, können ja gut den Februar über hier auf Jamaika noch verweilen.

Schaun wir mal.