Portand Maine

vom 17. Juli bis 24. Juli 2018

 

Es ist Urlaubszeit. So ein vielseitiges Land wie Amerika, da tümmeln sich die Urlauber natürlich gern an den schönen Küsten. Und das hat dieses Land in Hülle und Fülle,  wie wir es kennen lernen durfte.  Doch wir wollen gerne weiter. 

 

An den letzten beiden Tagen blies der Wind aus alle Richtigungen – und somit drehte sich unser Worldi ebenfalls.

Wir liegen zwar safe am Anker, jedoch ist die Drehung immer kleiner und nicht in der Streckung unser 50 m Ankerkette, die wir herausgelassen haben. Das macht den Skibby stutzig. Und wir hören zudem ein knirschendes Geräusch. Hilft nix. Die Vermutung ist da, daß sich die Ankerkette um irgend etwas herumgetüddelt hat. 

Skibby muss ins Wasser.

Der Ganzkörperkondom wird übergestülpt und die Tauchflasche geschultert. Und richtig. Wir lassen den Motor laufen und ich fahre ein wenig zum Anker hin, um die Kette zu entlasten. Nachdem Herwig nun mindestens  20 Minuten in 7 m Tiefe unten war,  sind wir frei. Wieder an Bord,  nehmen wir den Anker hoch und schmeißen ihn in einiger Entfernung neu. Was dort unten war,  schildert mir Skibby in allen Einzelheiten und fertigte sofort eine Zeichnung an. Mit der GoPro zu fotografieren hatte er verständlicherweise keine Gedanken. Um folgendes ca. 1,50 m Große Eisenteil hatte sich die Kette so richtig schön herum und drüber weg gewunden. Und natürlich bedeutete es für Herwig, viel Gewicht unter Wasser zu heben und zu enttüddeln. Perfekto, daß wir die Tauchausrüstung haben und den Taucher dazu. 

Na, da liegt vielleicht ein Schrott auf dem Hafenmeeresgrund.

Das haben wir dann auch bei der Abfahrt gemerkt, als wir den Anker wiederholt nun aufnehmebnn wollten. Ein dickes schwere Stahlseil hatte unser guter Rockner-Anker im Gepäck. Auch dieses musste wieder filigran – zum Glück aus dem Bugkorb -  vom Skibby mit dem Kettenheber entfernt werden. 

 

Erster großer Metall Pflock mit vertüddelter Ankerkette

Anker auf – und Stahlseil eingefangen – mit dem Kettenheber  befreit.

Marode kaputte Brücken werden nicht abgebaut sondern einfach im Meer stehen gelassen. 

Irgenwie werden sie schon ins Wasser plumpsen und vergammeln.

Das haben wir doch so einige male gesehen.

 

 

USA - Maine

Dienstag, 24. Juli 2018 

Portland – Allens Island/Burnt Island – 49 sm

Mittwoch 25. Juli 2018

Allens Island/Burnt Island – Rockland – 23 sm

Nebel Nebel Nebel Nebel Nebel Nebel 10 Minuten Sicht Nebel Nebel Nebel

Jaja, wir haben es ja gewußt, diverse male erzählt bekommen und auch euch schon geschrieben.

Aber trotzdem.

Wenn man es nicht so kennt wie wir,  ist es schon gewöhnungsbedürftig. 

Wir sitzen von 7.30 Uhr bis 17 Uhr  jeder auf der Seite und hängen den Kopf über die Reling. Wir sehen 1-2 Schiffslängen voraus – sonst nix. Wir blasen ins Nebelhorn, Funken einige Schiffe an die dicht bei kommen. Allein schon, ob auch sie uns auf dem Schirm haben. Und hören dann auch diverse Geräusche neben uns. Sehen auf dem AIS ein paar Schiffe. Dazu muß man wissen, daß nur einige Fischboote und auch Segelschiffe AIS haben – bei weitem nicht alle. Grrrrr. Das geht auch besser anders.

Dazu kommen noch – wirklich – tausende Lobsterkörbe, die von uns zu umfahren / umsegeln waren.

Dat war wat anstrengend !

Übernachtungspause in  Burnt Island

Mit dem dichten Nebel auch am nächsten Tag verabschiedete sich der Wind und wir mussten 5 Stunden nach Rockland motoren. Zum Glück erwartete uns ein große offene Bucht. Die Sicht wurde zumindes so gut daß wir Land und Segelyachten erkannten. 

Der Anker fiel um 15 Uhr. Wir waren froh, daß wir an unserem nördlichsten Ziel angekommen sind.

Weiter hoch wollen wir nicht. Das reicht. Nova Scotia wird uns – und wir es – nicht kennenlernen. 

Das ist einstimmige Crewentscheidung.

Somit geniessen wir jetzt Rockland  - und Maine von hier aus.

Am Donnerstag, 26. Juli war unser “Freitag der dreizehnte”.

Den regnerischen Vormittag nutzen wir für "Spa und Wellness" – natürlich für Worldi. Motorcheck etc. Das Schwitzwasser - Kondenzwasser oder wie man es nennen soll durch kaltes Wasser, wärmere Luft und Nebel – setzt sich an den Innenwänden des Schiffsrumpfs nieder, welches im Wasser liegt. Also auf deutsch: Feuchte Bilge, feuchte Lagerschapps, feuchte Schrankinnenwände. Aber alles war gut zu säubern. Ist auch mal nötig nach langer Zeit.  

Guten Mutes fuhren wir bei trockenem Wetter mit dem Dingi an Land, um unsere Tauchflasche abzuholen. Die sollte TÜV bekommen und gefüllt werden.

Ich mache es kurz: Dinghi Motor verreckte kurz vor dem Steg. Tauchflasche konnte kein TÜV gemacht werden weil ein Sicherheitsstempel fehlt. Neue Flasche mußte gekauft werden (damit wir für Notfälle gerüstet sind). Zurück gerudert (40 Minuten gegen Wind und Strom).

So. Heil angekommen wurde der Dinghimotor geprüft. Alles gecheckt. Bis wir feststellten, daß auch im Benzin sich Kondenzwasser gebildet hat und unten abgesetzt hat. Unten ist die Zufuhrschlauch zum Motor. Und mit Wasser will der nicht fahren !!!!!!

Freitag-der-dreizehnte

Die kleine Flasche ist voll, USA geprüft – die große leer und wird gefüllt woimmer wir sein werden.....

In der Plastikflasche setzt sich das Wasser unter dem Benzin ab. Wir entsorgen den Mist.

Rockland ist eine kleine Stadt mit gut 7.000 Einwohnern, lebt vom Fischhandel und Tourismus. 

 

 

Und wenn tagsüber die Sonne scheint sind wir glücklich und durchschlendern den Ort

Einziger Nachteil für uns - unser USA-Telefonanbieter AT&T hat hier kein Netz. Nada. 

Ich bezirze den Hafenmeister und wir bekommen das Wifi Passwort. Eigentlich nur für zahlende Hafen- oder Mooringlieger. 

Nicht nur das Passwort habe ich, sondern auch den Code für die Duschen und die Waschmaschinen. Großes Kino. 

Jederzeit heiße Duschen, gewaschene Wäsche. 

Für Live-on-board people ein Träumchen.

 

Wir erleben einen lustigen Freitag Abend. Erschnüffeln ganz urige Kneipen (2. Reihe) und erwischen eine Darbietung in Karaoke Singen. Mega lustig. Tolle Menschen, nette Stimmung. Fallen so um und bei 23 Uhr aus der Kneipe. Alles gut. Gehen zum Dinghi. Alles gut. Gucken aufs Wasser. Alles Nebel. Zum Glück wissen wir ungefähr, wo Worldi liegt und haben ein blaues Hecklicht montiert. Geisterfahrt durchs Moorig- Ankerfeld. Alles gut.

Das nächste mal trecken wir unsere Dinghifahrt auf dem Handy, dann ist es leichter!

 

Von Montag bis Mittwoch nächster Woche  haben wir ein Auto gemietet. Wir freuen uns sehr, das Landesinnere von Maine kennen zu lernen und bekannte Orte wie Camden, Ellsworth und Bar Harbor im Acadia National Park zu besuchen.  

Dann beginnt hier das “Maine Lobster Festival” - vom 01.-05. August.  ( Beate, du mußt herfliegen !)

Wir bleiben hier und werden dann zum Wochenende los segeln – langsam wieder Richtung Süden.

Mitte August möchten wir wieder in Virginia sein, in Deltaville. Dann haben wir noch gut 4 Wochen Zeit für diverse Arbeiten an Worldi. 

Die Flüge nach Hamburg sind gebucht. Wir sind vom 19. September bis 16 Oktober auf Heimaturlaub. 

Schaun wir mal.