17. März 2021 – Isla Mujeres, Mexico
1 Jahr Corona -
17. März 2020 – St. Petersburg, Westküste Florida, Golf of Mexico
Unser Plan für März bis July 2020 war: segeln entlang der Küste hoch bis mindestens New Orleans, evtl. Texas.
Pustekuchen.
Ausgiebig gefeiert wurde der St. Patrick's Day (17.März 2020) noch in Gulfport, bei St. Petersburg. Wir hatten berichtet.
Worldi parkte vor dem schönen Strand von Gulfport.
Wir feierten natürlich mit. Mega Stimmung.
Aber schon standen Handwaschgeräte und Desinfektionsmittel vor den Eingängen der vielen Bars.
Am nächsten Tag folgte der Lockdown in Florida.
Die Strände wurden gesperrt, Restaurants machten dicht oder nur noch “to-go”, in die Geschäfte durfte man nur mit Masken, Ansammlungen von mehr als 10 Personen verboten, Marinas und Bootsvermietungen machten dicht.
Resumé für uns:
Wir hatten keine schlechte Zeit.
Fast 3 Monate genossen wir St. Petersburg.
Also von Genuss können wir insofern schreiben, da wir so nette Menschen kennenlernten. Voran Liz und Pete, die so mega hilfsbereit uns durch die Zeit begleiteten. Freunde fürs Herz sind sie geworden. Dann die Marina, wo wir mit dem Dinghi anlanden durften und unsere Fahrräder deponieren konnten. Grossartig.
Es war zu der Zeit halt an anderen Orten nicht möglich, für Segler an Land zu gehen. Wir hatten Glück. Und eine unvergessliche Zeit zusammen.
Dann segelten wir weiter nach Port Charlotte, besuchten wiederum altbekannte Freunde Sandra und Michael, und wurden von denen verwöhnt. Im Mai/Juni/Juli umsegelten wir die Südspitze von Florida hinauf bis Virginia, Deltaville, unser “Winter-Hurrikan-Lager”.
5 Monate Lockdown in Deltaville waren ereignisreich, gefüllt mit vielen Begegnungen altbekannter und neuer Segelfreunde, die alle dort in der Marina verweilen mussten. Wir konnten jedoch auch Touren ins Landesinnere machen und …. wir alle blieben gesund.
Die vielen Schreckensmeldungen aus Deutschland von unseren Freunden schnüren mir noch heute das Herz zu. Welch ein Lockdown ! Und es ging dann ab November dort in die “dunkle” Jahreszeit dort. Enge Restriktionen über die Weihnachtstage. Schrecklich.
Zum Glück auch dort alles gesund.
Für uns Segler hieß es denn auch immer wieder “wo segeln wir hin im Oktober/November nach der Hurrikan Saison, was ist offen für Segler, welche Restriktionen haben die einzelnen Länder/Inselgruppen?”.
Na denn!!
Unsere Entscheidung stand bald fest, Ziel Mexico und zur nächsten Hurrikan Saison wieder Guatemala. Alle anderen Wunschländer / Inseln für uns waren und sind auch bis heute schwer oder garnicht anzulaufen.
Covid-19 – Ein Virus
Wir kämpfen uns nach wie vor durch alle deutschen und internationalen Medien, Informationen, Interviews. Mal ist man wütend, entsetzt, mal wird einem ganz schlecht, mal ist man begeistert. Jeder macht sich so seine eigene Meinung.
Wir hören und lesen von unseren Segelfreunden in vielen Ländern dieser Welt.
Sie alle werden auch dieses Jahr schöne Dinge erleben, aber sich nach den Corona-Regeln umorientieren müssen.
Doch, wie gesagt, unser Wohnbereich auf dem Schiff im Wasser verhält sich relativ safe. Wenn man uns als Gäste man nur in dem Land lässt.
Wir wünschen all unseren Familien, Freunden und Followern, daß ihr gesund bleibt und euer persönlicher und beruflicher Schaden sich so gering wie möglich hält.
Genug des Gedankenrausches.
Hier nun folgen wieder ein paar Schmankerln aus unserem März-Leben
An ruhigen windstillen Tagen konnten wir endlich unsere Drone ausprobieren.
Vom Land aus gestartet, fotografiert, auf dem Startpunkt wieder gelandet.
Wer sagt es denn, geht doch!
Wir stehen links an dem Monument
und hier sind wir auf das Flughafenfeld hinter unsere Strasse gegangen, ein wenig weiter weg
An den etwas windigeren Tage wurde vor unserer “Haustür” denn auch gleich ein paar Spielgeräte ausprobiert. Aber sehr gekonnt, die Damen und Herren!
Die Touristenbranche (wie z.B. Hier auf den Katamaranen und in dem U-Boot) fluriert hier weiterhin – was ist Corona, ist doch nur ein Bier !!!!
Aber uns überfallen natürlich auch die Regentage. Da wird Worldi mal wieder von den Salzpartikelchen befreit. Auch ein wenig Abkühlung, die angenehm ist.
Natürlich, Stimmung auf dem Ankerplatz wie schon einmal beschrieben.
Das Schiff wird vom kleinen Anker bei dem Wind nicht gehalten, Herwig und Kevin eilen mit dem Schlauchbot Marinus zur Hilfe, steigen zu ihm herüber und motoren das Schiff in eine sichere Marina. Dort können die beiden dann nun erst einmal durchschnaufen. Für die kommenden nächsten Windböen sind sie safe.
Wie gut, daß wir alle immer auf VHF den Kanal 13 anhaben, sollte jemand Hilfe brauchen. So wie dies eben.
Es kam der “Womans-Day”. Gibt es den denn eigentlich überall ?
Na denn
Wir machen eine tolle Fahrradtour/Klettertour gen Südspitze mit und entspannen zum Sundowner mit toller mexikanischer Musik im “El Borracho Burro”
Immer dabei - Perla
Kevin steigt in die Tiefe
Wo ist Herwig ?
Ich bleibe safe oben und mache lieber Fotos – klettern ist ja gar nicht mein Ding
und alle werden wir beobachtet
und die Erfrischung erfolgt im El Borracho Burro
Also, diese Band spielte super gut nach den üblichen Salsa Rhythmen.
Aber wußtet ihr, daß die lokal Mexican Musik sich anhört wie ein Bayrisch/Österreichischer Almjodler, also richtige Schrumm Schrumm Volksmusik. Köstlich ! Das grölt bei den Taxifahrern oder bei den kleinen Privathäusern aus dem Lautsprechern.
Und so lecker kann ein Dinner sein bei der “Baan Mai” Ae und Walter.
Die kleinen Fische wurden selbst gefangen, lecker paniertes Fischfilet mit selbst gemachten Fritas und allerlei Leckereien.
Die Fregatt-Vögel umkreisen uns am Ankerplatz, vielleicht treffen sie sich auch zum sundowner …...
…....und die Sonne verabschiedet sich
Einen hab ich noch:
Sicherheit.
Wir fühlen uns hier riesig safe auf der Insel.
Aber.
Natürlich sind wir in Mexico, Mittel Amerika.
Der Drogenhandel/Drogenbesitz geht auch hier nicht vorbei.
Wenn sich die Menschen gegenseitig ….. weh tun, sind es vorwiegend interne Clans. Bekannt wird in den News hier kaum etwas. Man will ja nicht die Touristen erschrecken.
Diese Woche jedoch passierte so einiges auf Isla Mujeres.
Ein Mann ertrank an der Südwest-Küste. Es war ein Tourist, der Wellen und Stömung unterschätzte. Er hinterließ hier seine Familie, die für ein paar Monate hier Urlaub machten.
Ein Baby – Neugeborenes – wurde auf der Stufe eines Einfamilienhauses ausgesetzt. Die Eltern werden noch “gesucht”. Das Baby ist in der Obhut des Krankenhauses, es geht ihm gut.
Eine lokale Frau wurde erschossen, der Täter liegt schwer verletzt im Krankenhaus. Dieses passierte halt direkt neben unserem Dinghi-Anleger.
Ein Segler aus Argentinien wurde geschlagen, voraussichtlich von einem anderen Segler hier aus der Bucht, der aber bekanntermaßen als “LALA” gilt.
Der Leidtragende war bei uns gegenüber an Land und reparierte sein Dinghi, als der grundlose Schlag und Messerandrohung von “Lala und seiner Frau” kamen.
Keine großen Verletzungen, die zwei sind in Gewahrsam und dem Segler geht es gut.
Ein uns bekannter Segler, den wir bei unserer ersten Jam Session trafen, verlor sein Schiff. Er segelte vor einer Woche südlicher, tuschierte eine Riffkante, wurde vom starken Ostwind an den Strand gedrückt und liegt nun dort – großes Drama!
Ach, so viele Schreckensmeldungen lest ihr ja selber in eurer lokalen Presse.
Ist doch überall das Gleiche.
Trotzdem.
Wir fühlen uns sehr wohl und sicher hier auf der Insel.
Wir sind hier die Gäste in diesem Land und verhalten uns auch entsprechend.
Bisher war die Freundlichkeit uneingeschränkt und wird wohl auch so bleiben.
Schaun wir mal.
Gestern Abend waren wir noch ein wenig "Downtown" bummeln, Musik hören und Sascha Zverev (Tennisturnier in Acapulco,MEX) siegen sehen.
Heute gab es Sonntagsfrühstück.
Nächste Woche gibt es vielleicht einen kleinen Segeltörn für ein paar Tage - nach Holbox. Wenn das Wetter mitspielt ! Wir werden berichten.
Lieben Gruß aus unserem schönen Leben