Grenada - Prickly Bay - Mai 2016

Carriacou, Sandy Island

...bevor es los geht nach Grenada

Wir machen also von der Tyrrel Bay noch wieder einen Abstecher kurz nach Norden - 5,8 nm. Wir möchten gerne noch ein - zwei Nächte vor dieser Trauminsel bleiben, schnorcheln. Die Fischwelt und Korallen sind hier unbeschreiblich und in einer enormen Vielfalt. Soweit ich erinnere habe ich noch nicht so viele hübsche Fische gesehen. Der Ausflug hat sich gelohnt.

auch wenn der Himmel teilweise bedeckt war. Ist dann eben Erholung für die Haut und die Transpiration. Die Männer konnten es sich nicht nehmen lassen, auch einmal abends in der fast Dunkelheit mit einer Unterwasserkamera und grosser Lampe auszuprobieren, ob die Farbvielfalt erhalten bleibt. - Bleibt sie nicht. Aber unser Equipment ist ja auch recht laienhaft.

Dafür ist der Himmel weitaus schöner.

 

05.05.2016

Sandy Island - Grenada, Marina Port Louis, St. George's - 33 nm

mit der "blue sun" und "thats life" segeln wir die Strecke zu unserer nächsten Insel - GRENADA

Auf dem Weg dahin - haben wir doch tatsächlich unseren ersten kleinen Tunfisch geangelt. Bonsaigrösse. Aber Freude kommt auf. Na ja, ihr wisst ja, ich will eigentlich nicht angeln. Nachdem Herwig nun noch einmal neues Angelmaterial eingekauft hat musste es nun sein. Doch gleich wurde Thomas per Funk gerufen - was machen wir nun ? Ab in eine Tüte und in den Eisschrank. Ausnehmen und filetieren können wir bei Ankunft. 

Gesagt getan. Es entstanden schöne Filetstücke, die wir am nächsten Tag mit entsprechenden Beilagen vertilgt haben.

Im Hafen angekommen konnten wir erst einmal staunen.  Eine grossartige Marina tat sich auf - wie schon von Segelfreunden prognostiziert.

Wenn man jedoch Wochenlang auf Ankerplätzen das Leben geniesst ist ein Hafen schon gewöhnungsbedürftig. Wir genossen frisches Wasser, schrubbten Worldi  von innen und aussen - und hinterher uns. 

Nur nicht zu lange putzen - ab geht es wieder mal in die Stadt per Pedes. 

 

aber nur eine Nacht bleiben wir im Hafen. 

Wir schmeissen die Leinen los  -  Ziel ist die Prickle Bay an der Südküste. Geschützt und zwar sehr beliebt für alle die hier bleiben während der Hurrikan Saison oder es als Absprung nach Trinidad nutzen. Wir finden ein tolles Ankerplätzchen direkt vor dem Strand .

Abends geniessen wir die Klänge der einheimischen Livemusik

Prickly Bay - Ankerbucht

Hier geniessen wir die Tage - schon wieder mit baden vor dem Frühstück. Ich muss es einfach noch einmal sagen - es ist traumhaft, dieses warme Wetter, warmes Wasser, warmer Regen.

Ja, es beginnt die Regenzeit und der Himmel ist bedeckt. Erholung für die Haut. Dusche für das Schiff. Wir sehen es positiv. Und meistens sind die Tage trocken, die Nächte nass.

Wir fangen an die to-do-Liste abzuarbeiten.

Während der letzten 12 Monate hat sich doch so das ein oder andere ergeben, was wir in unserer "Wohnung" erneuern sollten - schliesslich ist Worldi ja auch schon 9 Jahre alt.

Somit schmettert Herwig los und wir können hier in einem super sortieren "Männerladen" ein neues Solar Paneel kaufen und gleich montieren.

 

Samstag wird es eingekauft - Sonntag montiert.

Die drei Kerle haben sichtlich viel Spaß dabei

......und da es Muttertag ist machen wir drei Frauen uns auf den Weg an einen 

herrlichen Strand "Grand Anse" und verbringen einen wunderschönen Tag

Aber auch schon beim Einkaufen hatten die drei Männer ihren Spass!!!

Nicht nur dass Herwig unterwegs feststellte dass er ohne Sonnenbrille und T-Shirt los war - nein, er kamen mit blankem Oberkörper nicht einmal in die shops hinein und musste sich dann erst einmal neu einkleiden. Die professionelle Erfahrung im Umgang mit Hunden konnte Thomas auch nutzen, die drei "Musketiere" dann auch noch vor dem Angriff dreier Kampfhunde zu retten.

 

 

Ja, und nun kam auch der Tag, an dem wir um 9 Uhr morgens abgeholt wurden zu einer Inseltour

Der erste Stop war   "Lauras herb and spice Garden"

Konntet ihr die drei Bilder oben zuordnen?

1. Muskatnuss - aus der weichen (eigentlich noch frisch helleren) Frucht pellt sich dieser Kern mit den roten Fangarmen. Knackt man das dunkelbraune kommt die Muskatnuss hervor

2. Ceshewnuss - die rosa Frucht isst man, den Kern wird geröstet.

3. Kakao Bohne - in einer Grösse wie eine Pampelmuse befindet sich eine weiße, süße,  schleimige Creme mit diesen Bohnen (rechts) die man ablutschen kann, (links) bevor sie geröstet werden etc.

 

Für mich waren es viele neue A-HA-Erkenntnisse, denn ich habe die Früchte oder Produkte nicht wirklich in der Pflanze vorher gesehen.

Wie hier zum Beispiel:

Kakao - die Frucht wächst am Stamm, der Baum hat ganz normale Blätter.

unverkennbar Ananas

huch, der wächst hier nicht auf dem Baum, der guckt nur zu 

Vanille Schoten - 

Zimt - das wird aus der Rinde dieses Baumes gewonnen. 

Dann ging es weiter zu einer der ältesten Rum-Destillerie. Zurück versetzt ins letzte Jahrhundert wurde hier das Vorhaben : Zuckerrohr verwandele dich in Alkohol : umgesetzt. 

Heizen des Ofens mit Holz und  Zuckerrohr-Abfall

die Gärungen unter verschiedenen Temperaturen

Mittagspause mit Kartenspiel

Selber haben wir unseren Mittags-Hunger gestillt in Petite Anse - einer Hotelanlage ganz im Norden der Insel

und weiter ging es zur Chocolaterie an der Westküste

hier sind die Kakao Bohnen wie oben auf dem Foto schon geröstet

Ja leider waren wir zeitlich zu spät für die Muskatnuss Fabrik, die um 16 Uhr Feierabend macht.

Das waren also unsere Anlaufpunkte.

Die Natur war eindrucksvoll, der subtropische Regenwald grün von den Regenfällen der letzten paar Wochen. Undurchdringliche und gigantische Wälder zogen sich durch die bergige Landschaft. 

Bäume in schwindelnden Höhen.

Und überall Mango Bäume - voll mit der köstlichen Frucht.

In Gärten, wild an den Strassen, in den Schluchten und Tälern. 

Da soll einem doch das Wasser im Mund zusammenlaufen. Mir jedenfalls. Ich liebe Mangos!

 

Kleine Wasserfälle, an denen wir kurze Stops machten und die Gegend inspizierten.

 

Warme  Quellen, die aus der Erde sprudelten. Natürlich soll das schlammige Wasser, der Modder als solches auf der Haut verteilt alle Schmerzen und Sorgen vertreiben - wer daran glaubt.

 

Die engen Strassen durchs Land fuhr unser kleiner Bus  beruhigend sicher dank des entspannten Fahrers. 

Eine tolle Insel.

Und die Häuser und Dörfer, durch die wir fuhren, vermittelten auch einen gewissen Wohlstand, keine erschreckend ärmlichen zerfallenen Hütten oder herumlungernde Menschen, Hunde, Tiere. Alles sehr geordnet, farbenfroh und gepflegt. 

NUN IST PFINGSTEN - (wie Matthias mir am Telefon berichtete) - UND WIR WÜNSCHEN ALLEN EIN PAAR ERHOLSAME SCHÖNE FREIE TAGE

20.Mai 2016

 

Wir sitzen einmal wieder - wie fast jeden Vormittag kurz oder lang - in dem Café der kleinen Marina der Prickle Bay und "Internetten".

Wir nutzen das gute Internet hier um unsere Bilder zu sortieren und die Berichte im Blog zu schreiben, Herwig sucht im Internet nach diversen Teilen, die wir bestellen möchten oder passend in Trinidad vorbestellen.

Ja, im Juni/July werden wir in einer Marina in Trinidad das Schiff aus dem Wasser nehmen, neue Antifouling-Unterwasserfarbe auftragen und diverse notwendige Pflegearbeiten vornehmen - nach gut einem Jahr im Wasser.

 

Der Wind steht nicht gut zur Zeit um einen Schlag gen Süd-Osten nach Tobago zu machen, wie wir eigentlich noch gerne würden. 

 

Somit bleiben wir hier - und es ist Zeit für.....

 

- Bastelarbeiten

.....auf dem Bimini-Top sammelt sich Regenwasser, wird durch den Schlauch in die Kanister geleitet und dann von uns in den Tank gefüllt.

Man muss sehen, daß man immer wieder versucht unabhängig zu bleiben.

 

- Spaß-Abende

lustige Billiard-Abende  in der Bier-Brau-Kneipe mit leckeren verschiedenen Biersorten

....bei Livemusik wurde auch von uns später ordentlich abgezappelt (ohne Bild)

- Spaziergänge in die nächste Bucht True Blue Bay mit netter Lokation und interessantem Hotelbereich. Also wer hier mal Urlaub machen will hat auf Grenada viel Auswahl.

Morgends um 7.30 ist per Funk Kanal 68 immer eine Durchsage was es alles so an "Specials" gibt hier auf der Insel, wer was wo organisiert.

 

Nett dabei ist auch daß vermittelt wird, wer Hilfe braucht, wer Ersatzteile zu kaufen oder zu verkaufen hat, wer eine Mitfahr-Gelegenheit sucht etc.

 

Hierbei haben wir uns nun für Ausflüge angemeldet zum

Turtle watching  heute nachmittag

und morgen zum

Dschungelwandern (Hush)

 

wir werden berichten.

 

Turtle watching  

Also starte ich einmal mit dem Bericht der schwarzen Lederschildkröten.

Die größte Schildkröte der Welt - leider vom Aussterben bedroht.

 

Hier auf Grenada kommen diese Schildkröten her um ihre Eier abzulegen.

Sie sind erst nach 15-20 Jahren überhaupt geschlechtsreif, kommen dann an den Ort ihrer eigenen Geburt zurück, um ihre Eier abzulegen.

Es ist ein bewachter Strand, um diese Tiere zu schützen.

Die Tiere erreichen eine Panzerlänge von bis zu 2,5 Metern und ein Gewicht von beinahe 700 Kilogramm.

 

Dieses Foto oben ist kopiert von Wikipedia - ich könnte es nicht besser schiessen.

 

Wir fuhren - unsere Yacht ist ganz im Süden der Insel liegend - mit zwei Bussen um 17.30 Uhr  ganz in den Norden. Es waren zwar nur 48 km - aber kurviger als ich die besten Touren aus den Alpen erinnere. Fahrdauer betrug daher auch 2 Stunden. Unseren Bus werde ich in seiner "körperlichen Verfassung" nicht weiter beschreiben. Nur, daß ich mich nach heiler Ankunft zurück (Uhrzeit verrate ich noch nicht) wirklich bekreuzigt habe.

Wir haben uns also folgendes vorgestellt:

Wir fahren dann alle mal zu so einem typischen Strand wo es vor Schildkröten wimmelt und beobachten sie denn mal beim Buddeln und Eier ablegen.

Tatsächlich lief es wie folgt ab:

Wir kamen nach 2 Stunden Autofahrt - also schon im Dunklen - an einen Parkplatz an, wo wir die Kosten dieses Unternehmens zu zahlen hatten und einen Snack zu uns nehmen konnten. Das dauerte noch einmal eine Stunde.

Dann fuhren wir ein Stück mit dem Bus - zum Strand.

Eine bewachte Schranke schützt diesen Strand - auch gerade abends. Es war bereits 20 h vorbei 

Wir erreichten die  wunderschöne Buch an der Südspitze, es ging seicht aus dem Wasser an einen lang gezogenen Sandstrand.

Wir machten es uns bequem im Sand.

Einige Guide's harrten ebenso mit uns aus.

Leider ließ sich keine Schildkröte blicken. Auch die Erzählung, daß am Abend davor 24 Stück da waren, konnte uns nur wenig beruhigen.

Um es kurz zu machen - um 0.30 Uhr durften wir in kleinen Grüppchen ein nun riesiges Ereignis beobachten.

Die Schildkröte - so ca. 1,50 - 1,70 m groß - ließ sich von den Wellen ein wenig auf den Strand spülen - soweit ihr Gewicht von den kleinen Wellen getragen wurde.

Dann bewegt sie sich auf dem Sand mühsam so ca. 20-30 m hoch und fängt an zu buddeln. Dieses ist ein Zeichen für die Guides und uns, daß sie sich gesettled hat und wir uns nähern durften. Mit unglaublicher Präzision buddelt sie mit den hinteren ……Füssen, Läufen, Schaufeln ???? ….. ein 50-70 cm tiefes Loch. Unglaublich. 

Und dann geht es los

Herwig und ich beobachteten, daß sie mit diesen Schaufeln richtig ihren hinteren Körper massierte, und dann konnte sie loslegen.

Wir waren nur 1 m entfernt.

Gänsehaut pur

sorry - die Aufnahmen sind nicht so toll - aber man kann es erahnen.

Nach dieser anstrengenden Prozedur, die Schildkröte konnte sich diverses Stöhnen nicht verkneifen, war sie immer noch nicht fertig.

Nun wurde ganz sorgfältig das Loch wieder zugeschaufelt.

Doch der Buddelei nicht genug - sie wanderte ein paar Meter zum Wasser und fing wieder an zu buddeln. 

War sie noch nicht fertig ? Hatte sie noch mehr Eier im Bauch ?

Nein!!!

Das ist nun zur Täuschung und Ablenkung vom wirklichen Nest.

Aber sie hat noch ca. weitere 20 Minuten gebuddelt und wieder zugeschaufelt.

Gänsehaut pur - und wir waren ganz dicht beieinander.

Verwunderlich, daß sich dieses Tier nicht scheute vor uns Menschen.

Oder - sie konnte es uns ja halt auch nicht wirklich zeigen.

 

In der Zwischenzeit ist eine weitere Schildkröte keine 5 Meter entfernt  auch an den Strand gekommen. Die Prozedur ging weiter.

 

Letztendlich waren wir um 4 Uhr am Schiff - duschen und ins Bett.

Es war ein einzigartiges Erlebnis.

Hash House Harriers

 

….das ist ein "dranging " Club mit einem "runnng problem". Weltweit !

Na, wirklich erholt haben wir uns nicht. Ausschlafen ist nicht so wirklich lange angesagt. 

Wir schaffen es so gerade bis zur Abholung 15 Uhr fertig zu sein.

Es geht wandern. Oder wer will kann die Strecke auch laufen. 

Jeden Samstag treffen sich wer will zum gemeinsamen Volkslaufen und Volkswandern.

Alles was will ist auf den Beinen - heute ca. 150-180 Leute - es können auch mal bis zu 650 Personen sein wie man uns mitteilte.

Also Treffpunkt mit Registrierung, damit man auch wieder zurück kommt.

 

Es werden Papierschnipsel gestreut um den Weg durch den Wald anzuzeigen. Die Meute bewegt sich - und jeder findet seine Geschwindigkeit.

Auf diesem Wege lernen wir wieder einen kleinen Teil der Insel kennen.

Natur pur - an Gärten vorbei - An Vegetation und Tierwelt. Zur Beruhigung stehen teilweise Verantwortliche, damit man sich nicht verläuft.

Die Stimmung ist prächtig

und los geht es um 16 Uhr

…das schönste am Sport ist das Bierle danach - war schon immer so.

geschafft - nächsten Samstag sind wir wieder dabei.

Es ist jedes mal in einer anderen Gegend - so lernen wir Grenada auch kennen.

zurück am Dingi haben wir einen unerwarteten Besucher.

Die uninteressanten Tage lassen wir in unserer Beschreibung hier weg. Da wird geputzt und gebastelt, verproviantiert und gechillt.

Dann aber begeben wir uns wieder in einen Bus. Wir haben uns erst einmal das Landesinnere ausgesucht und besuchen Wasserfälle, danach die zweitgrößte, nicht touristische Stadt Grenville an der Ostküste und fahren zurück über St. George's in die Prickle Bay. 

 

 

Die Farben der Flagge von Grenada ist rot gelb grün, wie die Ampelfarben.  Man trifft sie überall wieder, in den Steinen der Häuser, in den Bushäuschen, Bordsteinkanten, Laternen etc. Wir gewinnen den Eindruck bei den Fahrten durch Grenada, daß die Einwohner hier ein gutes und sicheres Auskommen haben. Die Häuser sind bunt angemalt, die Gärten gepflegt und sauber. Sie leben von der Fruchtbarkeit der Natur mit der entsprechenden tropischen Temperatur und nun den dazugehörigen täglichen Regenschauern.

 

Carmel Waterfalls

Zum unteren Teil gehe wir den Flusslauf entlang und der Guide, der uns begleitet und uns ebenfalls auf Pflanzen und Tiere aufmerksam macht, ermutigt  Herwig zu einer Rutschpartie

....und los geht es

St. George's 

und dann erholen wir uns beim Kaffee und Eiscreme 

Und nun - am Samstag den 29. Mai - laufen wir das zweite und letzte mal diesen "Volkslauf mit. Unser Fahrer und der Organisator heisst Patric Shapeman.

und auf geht es - wir sind guter Dinge unterwegs ....

...und auch am Ziel

Heute - am 31.05.2016 - fahren wir weiter nach Trinidad.

Wir sind mit drei Schiffen unterwegs - Ziel ist die Chaguaramas Bay. Wir alle werden dort unsere Schiffe in einer der drei vorhandenen Werften aus dem Wasser nehmen. Vor allem um das Unterwasser Schiff zu reinigen und neu zu streichen.

Wir werden um Ortszeit 15 Uhr hier auslaufen, damit wir dann morgen mittag spätestens vor Ort sind.

Wir werden berichten