Samstag, Sonntag, 02. + 03. März 2019
Cayman Brac - Kuba, Cienfuegos - 155 sm
Wir wären auch noch ein paar Tage länger geblieben.
Adé Cayman Brac
Somit nutzen wir den moderaten und richtigen Wind, um nordwestlich zu segeln.
Ziel Kuba, Cienfuegos
Wir waren mal wieder zu schnell unterwegs und mussten die Genua 1 einreffen.
Wir errechnen bei der Windvorhersage mit durchschnittlich 5 kn Geschwindigkeit.
Somit beim ersten Tageslicht segelten wir in die Einfahrt von Cienfuegos ein.
Nach dem Tonnenstrich breitete sich eine große Bucht an unserem Bug aus, die gleich die ersten Eindrücke unserer neuen Anlaufstelle Kuba bereithielt. Kleine Fischerboote vergnügten sich am morgentlichen Fang. Einfache Häuser säumten das Ufer. Eine Ansammlung der Segelyachten empfing uns an unserem Ziel vor der Marlin Marina. Das Wasser war schmutzig. Baden und Wassermachen adè, vorerst. Es wurde heiß. Alles trug nicht gerade zur Höchstimmung bei.
Ein neues Abenteuer begann.
Kuba per Segelyacht zu erreichen heißt erst einmal über VHF 16 Funk anmelden.
Wir wurden gebeten, in der Marina am Steg anzulegen. Hilfreiche Hände erwarteten uns bereits.
Es war Sonntag. Trotzdem konnten wir an diesem Vormittag alle erdenklichen Eincheckritualien erledigen. Ohne Wochenend-Aufpreis. Das kennen wir anders.
Nachdem erst die Herren der Immigration an Bord kamen und die Papiere einsichteten, wurden wir ins Hafenbüro und zum Custom gebeten. Alles lief freundlich und hilfsbereit ab. Auch wenn die Dame vom Custom kein Wort englisch konnte. Zwischendurch, ich holte gerade noch das Geld aus dem Schiff, kamen dann auch zwei Herren mit dem armen drogensüchtigen Hund (Cockerspaniel) an Bord. Es war schon brennend warm. Auch dem Hund. Sabbernd und hechelnd durchstöberte er unsere Wohn- und Schlafräume. Na gut, ich wollte sowieso den Boden noch wischen. Befund negativ. Freundliches Adios aller beteiligten. Und ich hatte die Pfützen.
Wir waren glücklich, daß nach nur 2 Stunden diese Formularitäten erledigt waren.
In der Bucht und im Hafen lagen ca. 9 deutsche Segelyachten, sowie Engländer, Franzosen, Holländer, Dänen und sogar Amerikaner.
Die Marlin Marina bietet Liegeplätze, aber auch als Ankerlieger davor haben sie ein Auge auf uns. Und auf das Dinghi, das man am dortigen Steg befestigen soll.
Dingi muss man auch auf dem Schiff hochbinden und fest abschließen, das die Empfehlung. Na gut, auch als Ankerlieger werden wir mit 0,30 CUC per FUSS zur Kasse gebeten. Ist ja nicht viel, aber dafür ….. Auge ! Und man kann die Facilities nutzen, die Hilfsbereitschaft in allen Dingen ist groß. Es gibt ebenso einen kleinen Shop und einen Gemüsestand mit Namen “Glück auf”. Man hat Glück wenn er auf hat. (Scherz)
Es liegen hier im Hafen sogar eine Flotte Charter Katamarane. Wenn die zum Wochenende auslaufen ist der Laden leergekauft.
Am Montag und auch Dienstag hieß es nun für uns die ersten Landgänge.
Wir liefen die 2 km gerne zu Fuß in die Innenstadt. Auf dem Wege dorthin an der “Hauptstraße” schon erkannten wir die prachtvollen Gebäude, die den Straßenrand säumten. Zumeist in recht gutem Zustand und strahlender Farbe.
Rund um den Parque central Jose Marti bestaunten wir die gigantischen Schönheiten der Innenstadt.
Wir erwarben bei der Bank die Landeswährung CUC.
Tauschten bei einer Wechselstube die CUC in CUP (Pesos).
CUP ist die Währung mit der die Kubaner bezahlen, was zumeist eine günstigere
Zahlung beinhaltet. Busse, Marktstände etc. bezahlt man in CUP.
Dann erstanden wir die Wlan Karten.
Bisher konnten wir in jedem Land Prepaid Karten für unser Handy erwerben.
Sowohl in Jamaika als auch in Cayman Brac. Ein Luxus, den wir uns gönnen, um erreichbar zu sein, selber alles erlesen und erledigen zu können.
Hier gibt es wohl auch SimKarten, die aber nur für Kubaner zu erwerben sind.
Wir hatten auch hierfür vorher schon die hilfreichen Informationen bekommen.
Also, es gibt Wlan in einigen großen Hotels, einigen Restaurants oder öffentlichen Plätzen.
Dort kann man sich in das Cuba-Wlan Netz einwählen und mit der Zahlenkombination für eine Stunde – surfen, daddeln oder so.
Man erkennt die Plätze, da dort die Menschen hocken und an den Handys arbeiten.
Wir stärkten uns nach all dem mit dem ersten Kuba-Bierchen in einem Restaurant unter den Acarden und bummelten gestärkt weiter durch die kleineren Gassen mit den Marktständen (Craft)
Ich konnte mich nicht satt sehen an den typischen Fuhrwerken, die über die Straßen rollten.
Liebevoll gepflegte Autos ......
hilfreiche kleine muskelöse Vierbeiner, die frisches Obst und Gemüse auf den Karren zogen
lustige Fahrradtaxies, die gerne mit Deutschen Nummernschildern, Flaggen oder sogar Bemahlungen fuhren
Herwig entdeckte natürlich eine Rarität:
Harley Davidson von 1947 – mit Kolumbianischer und Deutscher Flagge
Vor diesem Baum – was auch immer das war – blieben wir staunend stehen.
Die Südspitze - Punta Gorda
Na ja, das alles ist “erste Reihe”. Im weiteren Teil der Stadt mussten wir erfahren, daß die Häuser doch alle sehr einfach wurden. Claro, das ist Kuba.
Am Mittwoch dann kam stärker Nordwind und wir legten einen faulen gemütlichen “Bordtag” ein.
Freitag dann, am 8. März, fuhren wir mit einem Taxi nach Trinidad
Ein Erlebnis, das wir auch wieder mit Hilfe von Segelfreunden als Tip übernehmen konnten.
Vor der Marlin Marina in Cienfuegos wartet ein netter Driver, der alles organisiert:
Taxifahrt und Unterkunft. Großartig. Und es hat alles super geklappt-
Wir steigen morgens um 9 Uhr wie verabredet bei “Nelson” in den schmucken Wagen, der es tatsächlich schafft, uns die 90 km bis nach Trinidad zu bringen.
Das Auto meine ich. Nelson taufte ich hinterher auf den bezeichnenden Namen “Nelson-Kamikaze-Hammilton-Schuhmacher”. Er hat seinen persönlichen Temporekord gebrochen, in nur 1 Stunde und 07 Minuten den Weg zu meistern. Unsere Fingernägel borten sich derweil in die rote Kunstledersitze. Es gab ja weder Gurte noch Kopfstützen.
Na ja, er kannte wohl jede Kurve und jedes Schlagloch, über das er heizte.
Somit erreichten wir früh unser schmuckes Hostal.
Super nette Inhaberfamilie, sauberes großes Zimmer mit Bad.
( Fahrt CUC 10 pro Person, Hostal CUC 12,50 incl. Frühstück pro Person)
Wir rechnen so grob 1 CUC – 1 € - das macht es einfacher im Kopf.
Hostal Eben-ezer Eingangstür
Trinidad gehört zu den meistbesuchten Städten des ganzen Landes.
Das historische Zentrum ist mit alten Häusern und schmucken Innenhöfen, Museen und vielen Sehenswürdigkeiten bestückt. Wir schrecken ein wenig vor den Toruisten zurück, die hier von zahlreichen Bussen ausgeschüttet werden, und durchstöbern die weitere Umgebung
In der – wie sag ich immer – 2. und 3. Reihe – also das Leben in der Stadt – sieht wieder ganz anders aus. Die kleinen drahtigen Pferde scheuen keine Last und keine Straßensteigung.
Hinter altem Mauerwerk verstecken sich niedliche Cafés mit u.a. schmucken Geldscheinen, die von der Decke hängen.
Wir sortierten tagsüber vor und machten abends einen ausgiebigen Kneipenzug auf der Suche nach Lifemusik und guter Stimmung.
Fanden wir auch.
Es erinnerte uns ein wenig an Portugal / Lissabon Alststadt.
Am Morgen durften wir auf der Dachterasse frühstücken mit frischem Obst, Kaffee und köstlichen Sandwich. Na, und der Blick erst einmal.....
Nun hatten wir noch Zeit bis 12 Uhr Abholung von "Nelson" und konnten den Weg finden zum Samstag-Markt etwas außerhalb. Es gab nicht nur frisches Gemüse, Obst und Zwiebeln, Rindfleisch, lebende Hühner, skurielerweise Zierfische in Plastiktüten (natürlich nicht zum Verzehr geeignet).
Wir aßen noch schnell einen Haps.
Hier wieder ein guter Restaurant Tip (danke Elvira und Alfons)
Taverna Ochun Yemaya. Gutes Essen zu Schnapperpreisen (happy hour von 11-17 h - kleine Speisen für 2-3 CUC)
Resumé Cienfuegos und Trinidad
Ein Besuch in Trinidad, der sich gelohnt hat, zumal mit einer Übernachtung.
Ebenso wie in Cienfuegos vermitteln die Kubaner eine ständige Rührseligkeit, viele sind damit beschäftigt, die Reinlichkeit in Haus und ...Garten, Straße etc. zu perfektionieren, die Ausbesserungen vorzunehmen, soweit sie von den Materialen machen sind. Sie sind arbeitsam.
Das Land hat wohl zur Zeit wenig Regen. Die Flächen sind braun. Aus den Bergen kommt kaum Wasser durch die Flußbetten. Es gibt große Rinderherden die am trockenen Gras knabbern – also auch kein Fleischmangel. Viele Haciendas mit Ackerbau jeglicher Art. Mit den einfachsten Mitteln bearbeiten sie fleißig den Boden.
Auch die einfachsten Hütten wirkten sauber. Na ja, Styroporverpackungen nicht vorhanden und Plastiktüten sind nur zahlbare Mangelware.
Wir planen die 4 Wochen Aufenthalterlaubnis in Kuba auszunutzen – und nicht zu verlängern. Werden also noch ein paar Tage hier in Cienfuegos bleiben. Zwischendurch steht ein weiterer Stadtbesuch an.
Havanna – wohl mit 2 Übernachtungen.
Wir werden dazu Worldi in den Hafen bringen. Ist halt angesagt, wenn man ein paar Tage wegbleibt vom Schiff.
Wir sind gespannt was uns dort erwartet.
Dann segeln wir step-by-step westwärts nach Cayo Largo und wollen in Cabo de San Antonio auschecken.
Schaun wir mal.