KAUM ANGEKOMMEN UND SCHON SITZEN WIR STUNDEN UND BEARBEITEN UNSERE COMPUTER. ENDLICH INTERNET !!!!!!!

 

Hier nun auch endlich der Bericht der letzten 14 Tage.

15. September 2016

Mit diesem schnellen Boot – 2 Stück davon für uns ca. 20 Personen – ging es den Essequibo River und Mazaroni River herunter. 

Wir lernten viel von dem Land Guyana, durften die entlegen Fort besuchen und schlugen uns dann in die Mangroven hinein – unfassbar wie man hier einparken kann.

Und immer wieder wurden wir auf die Botanik hingewiesen, hier eine wilde Ingwer Pflanze.

 

Abendteuerlicher Spaziergang zu den Marshall waterfalls. Hier fanden wir – nein, die starken Männer – die wohltuhende Abkühlung und Rückenmassage. Ein wenig zu rough für uns Damen.

Hier im Nowere sieht man tatsächlich doch einige schöne Hotelanlagen, wie hier das Aruwai Resort

Huakabra River Resort

10 Tage sind wir hier vor Anker und haben ein erfülltes Programm. 

Davide, hier auf seiner „Eileen of Avoca“ organisiert 2016 die 4. Rally von Trinidad-Tobago nach French Guiana.

Wie wir erstaunt hier in Guyana feststellen, sind Yachties hier sehr willkommen – aber selten. Somit wird auch bei dem „Stadtfest“ im nahe gelegenen  Bartica wieder unser Erscheinen begrüßt. Wir fahren mit unseren Schlauchboten dort hin und geniessen die letzten Sonnenstrahlen und den Sundowner auf der Kaimauer bei Steelband Musik. 

Montag, 19. September 2016

Guyana,  Essequiobo River

Huakabra Resort – Röden Rust, 27 sm

 

Von den 14 Segelyachten verließen uns leider 3 gen Norden. Teils durch notwendige Reparaturen, teils durch Heimaturlaub.

Die restliche zogen im Konvoi Richtung Flußdelta zum letzten Ankertreff in der Nebenarmmündung „Röden Rust“. Dann kam am nächsten morgen der aufregende Start (für mich ist es halt immer noch alles aufregend, jeder Tag in unserem neuen Leben) entlang der Küste von Guyana, Surinam nach French Guiana 

 

Dienstag, 20. September 2016 6 Uhr bis 24.09.2016 15.30 h – 105,5 Stunden 

Guyana, Essequibo River – French Guiana, Maroni River

eigentlich direkte „Tigerline“ 280 sm – gesegelte 441,4 sm  gegen den Wind und Strom.

Es war schon klar, das wird eine harte Tour. Als Segler hätte man gerne halben bis achterlichen Wind um eine längere Strecke über den Atlantik zu schmettern. Wir wussten dank der täglichen Seewettermeldungen von den ungünstigen Verhältnissen. Es war hart.

Es wurde schon zu beginn gleich hart. Eine Segelyacht fuhr sich gleich in der breiten Flussmündung in ein Fischnetz fest. Mayday. Mayday für uns alle. 5 Yachten drehten bei und standen hilfreich beiseite. Einer pellte sich in seine Tauherausrüstung und tauchte ab um das Netz aus der Schraube zu enttüddeln. Harte Arbeit, die nach 3 Stunden erfolgreich beendet wurde. Geschafft. Es konnte weiter gehen. Nun fand jeder seinen Track. Dass heißt seinen eigenen Kurs. Für uns -alle- bedeutete es Kreuzen. Und wenn man von der Nähmaschine einen Kreuzstich kennt dann geht es rauf und runter. Kreuzen für uns bedeutete manchmal daß wir zwar Stunden unterwegs waren aber nur ein paar Meilen wirklich gen Zielroute fuhren. Entnervend. 

Die Crew der Worlddancer hat sich nicht die Laune verderben lassen.  Die Tage waren herrlich sonnig, daß Schiff hatte meistens kränkung von 10-30 Grad. Zum Kochen ideal, wenn man den Po auf der Sitzbank hat und der Herd zum Glück dank kardanischer Aufhängung schräg vor einem hing. Wir stellten vielfach die Segel richtig ein um aus Worldi optimale Leistung abzurufen. Auch hier haben wir viel Erfahrung gesammelt. Es wurde gelesen und geschlafen wannimmer einer müde wurde. Die Nächte zeigten uns einen großartigen Sternenhimmel und der Halbmond leuchtete und glitzerte auf dem Wasser  

Hier unser Treck vom AIS. (Also unsere Spur auf dem Wasser vom unserem Messgerät an Bord - Automatisches Identifikations System )  Kreuzen war angesagt,  solange wir Nerven hatten. Ansonsten wurde auch 1 mal für 3-4 Stunden der Jockel angestellt – siehe geradere Linie

Wir sind begeisterte Angler ohne Erfahrung.

Wie schon berichtet waren wir auf der Atlantik Tour erfolgreich mit einem kleine Tuna.

Das Equipment ist – wie alles bei Skippi – sehr umfangreich und gut ausgewählt. Jedoch die Begeisterung des "Angel heraus haltens"  hält sich zum Glück in Grenzen. Die armen Fische :-))

Aber unser Mut des zweiten ruhigeren Segeltages wurde belohnt. Angel raus. Kleines Schläfchen im Kockpit. Und schon surrte die Schnur. Ach herjeh. Da hat doch tatsächlich einer angebissen. Netz her. Alkohol zur Betäubung. Handschuh. Und rein mit dem Fisch ins Boot. Armer Fisch. Stolzer Angler. 

Wir haben bei den Fischern in der Karibik so oft zugeschaut wie sie professionell filetieren. Der Skippi konnte es perfekt. War auch nicht so ekelig und blutig wie ich immer gedacht habe. Das Filet kam in den Eisschrank und wurde abends köstlich zubereitet. Ist ja doch wad lägger so ein frisches Fischfilet.

Und endlich, nach langen 4 ½ Tagen erreichten wir unser Ziel und der Anker fiel. Die Flusseinfahrt vom Maroni River, erster Nebenarm links, hinein in den „Creek Cowsin“. 4 Yachten von uns lagen schon dort und begrüßten uns lautstark. Herrlich. 

Der Maroni River trennt Suriname (nördlich) und French Guiana.

Das erste Anlege-Bier an Bord, das zweite und …. bei den Nachbarn – und dann der Abendhimmel... herrlich

… in dem kleinen Nebenarm des Maroni Rivers. Die Ufer sind Mangroven bis ins Wasser, undurchdringliches Gebüsch, Gewächs, Bäume und Palmen. Djungel pur. Kein Haus, keine Straße, kein Hinterland. Am nächsten Tag fuhren wir in den Abendstunden mit dem Dingi hinein in ein kleines neues Abendteuer. Der Djungel in der Abendsonne, die Tiere belauschen und nicht sehen können, Geräusche geniessen. Es gib hier auch Jaguar, große Schlangen, Kaimane und sicherlich vieles mehr. 

In den folgenden Tagen trudelten so alle weiteren Yachten hier ein und es folgten die gemeinsamen Unternehmungen.

Seit Jahrhunderten leben hier am großen Stand der Flussmündung die  Amerindian in Awala Yalimapo – der Name entsprang dem dort ansässigen zahmen Vogel, hier zwei Jungvögel.

 

Ja, wenn man es so richtig verinnerlicht – dieses ist unsere Art der Fortbewegung. Wir versammelten uns alle auf den beiden Katamaranen mit jeweils 8-12 Personen. Dann fuhren diese Katamane zur Flussmündung, Anker wurde geschmissen, alle hinein in die Dingies, an den Strand hinaufgezogen und zu Fuß ins Indianer Dorf.

 

Ein herzlicher Empfang mit kulinarischen Snacks im Schatten

Dann durften wir ein wenig durch das Dorf schlendern und Eindrücke sammeln.

Beamen in eine andere Welt

 

Es sind entspannte Tage die wir hier in dem Fluß verbringen. Erwartet werden wir erst am 01. Oktober 2016 mit großem Kino in Saint Laurent – dem Ziel unserer NEREID'S Rally und der Heimat von Davide dem Veranstalter. 

Somit geniessen wir ein paar Tage, um den Schiffen die nötigen Glanz zu geben und ggf. letzte Reparaturen zu erledigen. 

Ach übrigens – in diesem Fluß wie auch im Essequibo kann man baden. Haben wir auch. Das Wasser sieht braun aus, ist vom Sand aufgewühlt. Angeblich von den Flussquellen bis zur Mündung durch Nebenflüsse und der Goldwaschanlagen aufgewühlt, vermischt mit einem geringen Anteil an Quecksilber. 

Wir können in den nahe liegenden Ort gefahren werden zum Proviantieren. Frisches Obst und Gemüse muss nachgebunkert werde. 

Na, so einfach geht das denn auch wieder nicht. 

Wie war das noch einmal im vorherigen Leben???? Rein in den Mini, Bleifuss gen Supermarkt und Frischmarkt. Einkaufswagen voll laden. Ab nachhause und alles rein in den Kühlschrank. 1-2 Stunden maximal. 

Wie ist es in diesem Leben????  Wie oben per Katamaran und Dingi ins Inianer Dorf. (vorher gibt es keine Straßen und Autos – nur Djungel). Dort Abholung per Bus. Eine weitere halbe Stunde fahrt auf der einzigen Straße in den nächsten Ort Mana. Dort im Supermarkt einkaufen,  der französisch erstaunlich gut sortiert ist. Retour. Schweisstreibender Marsch vom Indianer Dorf den Strand entlang zum Dingi. Mittlerweile ist Flut, kräftiger Wind und Welle, so daß das Einladen ins Dingi höchst spektakulär ist. Patschnass die Kleidung und die (wasserfesten) Rucksäcke und Tüten. Per Katamaran zurück. Dingi. Worldi. Geschafft. Der Tag ist auch fast rum. 

 

Und zur Belohnung gibt es frisches Obst mit Müsli, Gemüsepfanne mit Bratkartoffeln, Grillabend beim Nachbarschiff mit Hähnchen, Würstchen und Salaten. 

 

Da sind wir doch gestärkt für ein weiteres Event.

Wir werden abgeholt von zwei landesüblichen „Wassertaxis“

und überqueren den breiten Maroni River. Einmal von French Guiana nach Suriname rüber. Dort verbringen wir wieder dank Einladung des „Bürgermeisters“ einen Tag in Galibi. Die Verwandtschaft mit den drüben lebenden Amerindians ist eindeutig zu sehen. 

Die Grundschule – von 6 – 12 Jahren.

Das Leben in der Küche – draußen natürlich – 

und Suchbild in der Hängematte – welche Zeitung wird gelesen ????

ähnliche Dekoration habe ich in damals Hamburg teuer erstanden im Stilwerk. Hier liegt es am Strand. 

und es durfte natürlich die einheimische bunte Traditionsdarstellung mit musikalischer Untermalung (Trommeln und Gesang) nicht fehlen.

Am 30.09.2016 - 

French Guiana, Maroni River, Creek Coswin – Creek Charvein – 11 sm

fuhren wir nun zum letzten Ankerplatz, bevor wir in Saint Laurent einlaufen dürfen....

Diese Fahrt machen wir nicht auf dem großen Maroni River, sondern durch die kleinen Nebenarme, hier genannt Creek.

Hier schmücken wir die Schiffe mit allen Flaggen die unsere Yachten mit sich führen:

vorzugsweise alle Gastflaggen der Länder, die besucht wurden. Bierzeltflaggen und – wie bei uns – die Nationen der damaligen Fußballweltmeisterschaft sind erlaubt, ebenfalls natürlich das Flaggenalphabet. 

Stolz hissen wir ein Schmuckstück von uns und sind stolz daß wir es dabei haben.

Ein Präsent zu unserer Hochzeit war ein Flaggenmast im Garten – mit dieser großartig selbstgemachten Flagge !!!

Danke liebe Freunde – immer im Herzen.

Samstag, 01.10.2016

French Guiana, Maroni River, Creek  Charvein – Saint Laurent – 8 sm

 

Wie die kleine Gänse im selbigen Marsch tuckern wir alle pünktlich um 16 Uhr los auf dem Maroni River nach Saint Laurent. Dicht entlang an den Mangroven, damit uns kein Fischnetz stoppt. Die liegen hier im Fluss aus wie Steine auf der Straße.

Und welch ein Empfang!! Die Stadt Saint Laurent ist komplett auf den Beinen. So hat Davide es uns vorhergesagt. Sie stehen am Steg, winken und singen. Kleine Boote mit Musik und Trommeln umringen uns. Gänsehaut pur. 

Nach einem schwierigen Manöver,  durch 2,5 kn Strom und Wind,  die Mooring Bojen zu erwischen, machen wir uns auf mit unseren Dingies zur Begrüßung an den Steg. 

Die vielen Sponsoren dieser Rally wurden auf dem Tshirt und der Mütze verewigt, die wir alle anzogen. Vorbei an den hübschen Mädels und Kerlen, auf die Bühne zum Empfang und Erhalt von netten Geschenken. 

Dem folgte am Abend noch eine sehr lukullische Einladung mit total leckerer Fingerfood und Getränken in glänzender Auswahl. Wir ließen uns gerne verwöhnen. Es war ein großartiger Abend. Sehr liebevoll und großzügig. 

Wie immer genossen wir die vielen netten Gespräche auch untereinander und bekamen immer herzlicheren Kontakt mit allen Rally Teilnehmern.

Auf die nächsten Tage freuen wir uns - nachdem wir noch einmal den Film "Papillon" gesehen haben. Direkt hinter uns liegt das Gefängnis, welches wir morgen besichtigen werden. Wir berichten !!!!